URBANISTISCHE PLÄNE

Nachhaltigkeit und Schönheit: Grüne Revolution startet auch in den Industriegebieten

Donnerstag, 15. Juli 2021 ca. 4 Minuten lesen In lingua italiana

IBSA hat das Projekt CorPharma vorgestellt, welches das Antlitz eines Viertels von Pian Scairolo, zwischen den Gemeinden Lugano und Collina d’Oro, verändern wird. Fortschrittliche Sanierung auch für das Cosmos-Werk
von Paolo Rossi Castelli

Eine Abkürzung, PQ4 (Piano di quartiere 4), bildet den Grundstock für die grüne Revolution von Pian Scairolo, dem grössten Industrie- und Gewerbegebiet im Kanton Tessin, der im Laufe der Jahre zwischen den drei Gemeinden unkoordiniert gewachsen ist: Lugano, Collina d’Oro und Grancia. PQ4 erzählt, wie ein Gebiet, das sich zu zwei Dritteln in Besitz des Pharma-Unternehmens IBSA befindet, nach fortschrittlichen urbanistischen Kriterien wandeln wird beziehungsweise sich bereits im Wandel befindet. IBSA bringt mit einer Investition von 150 Millionen Franken das Projekt CorPharma auf den Weg, um die Generaldirektion des Konzerns, die Stiftungen, die Geschäftsleitung sowie die Forschung und Entwicklung zu vereinen. All das im Zeichen der Schlagworte: Nachhaltigkeit, Innovation und Schönheit.
«Die Schönheit ist ganz wesentlich – erläutert Arturo Licenziati, der Geschäftsführer von IBSA, während der Präsentation des Projekts am 14. Juli. – Wir alle brauchen ein ruhiges, lebendiges und heiteres Arbeitsumfeld. Schliesslich verbringen wir 8-9 Stunden täglich in diesen Gebäuden: Sie müssen entspannend und angenehm sein und es uns ermöglichen, die schönsten Dinge zu sehen.»

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Das Projekt CorPharma, welches das Antlitz von Viertel 4 (insgesamt gibt es in Pian Scairolo 7 Viertel) im wahrsten Sinne des Wortes verändern wird, sieht grosszügige Grünflächen rund um die Gebäude vor (die zum Teil saniert und vertikal erweitert werden, um kein neues Gelände zu besetzen). Auch Terrassen und Dächer werden begrünt. Und damit nicht genug. «Wir denken auch an einen grossen öffentlichen Park – so der Architekt Christophe Direito, Building & Infrastructure Manager des IBSA Konzerns – mit einem Bereich für Heilkräuter sowie Bereichen für Freizeit, Spiel, Kreativität, Bildung und Kultur. Die Grünfläche rechts vom Bachlauf (der Pian Scairolo durchquert) wird auch eine Kinderkrippe für die Kinder der Mitarbeiter des Unternehmens, aber auch für Externe beherbergen. Die verschiedenen Gebäude werden zusammen eine Art vierblättriges Kleeblatt ergeben als Zeichen der vier „Kernpunkte“ des Projekts (Lager, Produktion, Büros und Labore). Ein stilisiertes vierblättriges Kleebatt – so Direito weiter – wird auch das Symbol der künftigen Gestaltungen sein: Ein „Logo“ aus einem zweifachen Unendlich-Zeichen, das ausdrücken will, dass das Streben nach Schönheit und Nachhaltigkeit immer weitergeht.»

Das Projekt CorPharma ist der erste koordinierte Baustein für die «Neuordnung» von Pian Scairolo nach mittlerweile 15 Jahren Gesprächen und Plänen der Gemeinden und des Kantons, um an ein Gebiet von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, aber voller urbanistischer und logistischer Probleme (unzureichende Strassenführung) endlich Hand anzulegen. 2006 wurde mit dem Verfahren für die Planung des Gebiets begonnen, das erst am 19. Januar dieses Jahres mit dem Beschluss des gemeindeübergreifenden Bebauungsplans von Pian Scairolo (PR-CIPPS) abgeschlossen wurde. «Die Klagen mancher Eigentümer sind noch am Laufen – erklärt Direito –, aber wir haben beschlossen im Rahmen der geltenden Gesetzesvorschriften auf jeden Fall voranzugehen. Schliesslich befand sich, wie vom Gesetz gefordert, rund zehn Jahre lang alles im Stillstand, während über den Bebauungsplan beraten wurde, und der Baustopp war für Unternehmen wie IBSA, die laufend wachsen müssen, ein beträchtliches Hindernis. Wir haben den sogenannten „piano di quartiere obbligatorio“ (dt. den obligatorischen Quartierplan), der vom Bund im Sinne des Umweltschutzes eingeführt wurde, dennoch eingereicht und agieren jetzt als Wegbereiter im Namen der Nachhaltigkeit.» Wie bereits erwähnt, besteht Pian Scairolo insgesamt aus sieben Vierteln, hinzu kommen einige Wohngebiete. PQ4 wurde als erster eingereicht und betrifft eine Gesamtfläche von 68.700 Quadratmetern, also 10% des Gesamtgebiets. Wir hoffen, dass all das eine Art positiven Dominoeffekt nach sich zieht, auch in den anderen Vierteln.

Innerhalb von CorPharma kommt der Sanierung des Cosmos-Gebäudes besondere Bedeutung zu. Es erstreckt sich auf 5 Etagen über eine Gesamtfläche von 16.200 Quadratmetern, was drei Fussballfeldern entspricht. Cosmos wird das grösste Werk von IBSA werden, mit fortschrittlichen Technologien und Umweltkriterien im Zeichen absoluter Nachhaltigkeit. «Wir sind umgeben von wunderschöner Landschaft – so Licenziati. – Wir versuchen, sie nicht zu zerstören. Wir versuchen, sie möglichst naturnah zu belassen und so weiterzumachen.»