Medizinschule

Von Lugano nach Zürich sind es
zwei Dozenten der USI
mit einem Lehrstuhl auch an der ETHFacoltà di scienze biomediche

Donnerstag, 25. November 2021 ca. 4 Minuten lesen In lingua italiana

Erste Vorlesung von Andrea Alimonti im Auditorium Maximum in der Rämistrasse. Er wurde Professor im ETH, wie schon Federica Sallusto. «Es erfüllt uns mit Stolz», so der Dekan Giovanni Pedrazzini
von Paolo Rossi Castelli

Nach Federica Sallusto, hat ein weiterer Dozent der Fakultät für Biomedizinische Wissenschaften der Università della Svizzera italiana, Andrea Alimonti, einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), eine der Spitzenuniversitäten der Welt erhalten. Mittwoch, 24. November, im Auditorium Maximum des historischen Standorts des Poli (wie es oft genannt wird) in der Rämistrasse 101, die Vorlesung zur „Amtseinführung“, im Beisein des Rektors, besser gesagt, der Rektorin Sarah Springmann. Titel: Targeting cellular senescence and the tumor-immune response for cancer therapy”. Applaus am Ende von den anwesenden Studenten und von Giovanni Pedrazzini, Dekan der Fakultät für Biomedizinische Wissenschaften der USI, Giorgio Noseda und Franco Cavalli, die Alimonti ihre Freundschaft und Verbundenheitbezeugen wollten.

«Die Tatsache, dass zwei unserer Professoren auch einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule haben, einer Universität, die sehr hohe Standards erfordert, erfüllt uns mit Stolz und Prestige - sagte Pedrazzini gegenüber Ticino Scienza. Dies wird uns unter anderem ermöglichen, die Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule selbst zu verstärken, die bereits sehr solide und wichtig ist».

Wir erinnern daran, dass die ETH der Hauptpartner von USI für das Medizinstudium ist: Rund drei Viertel der Jugendlichen, die im Tessin den Master-Studiengang besuchen (also die letzten drei Jahre) kommen eben von der Technischen Hochschule, wo sie die ersten drei Jahre studiert und den Bachelor gemacht haben. «Wir stehen in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen der ETH, die sich mit dem Medizinstudium befassen - erklärt Pedrazzini. - Wir hören uns regelmässig, um den administrativen Teil und die Programme zu verwalten. Dagegen gibt es noch keine institutionelle Struktur zur Koordination von Forschungsprojekten, wir sind jedoch beabsichtigt, diese zu aktivieren. Insbesondere diskutieren wir darüber, wie die Verwaltung der Doktoratsschule optimiert werden kann, indem eine Forschungs-„Kette“ mit der Technischen Hochschule geschaffen wird. Derzeit nehmen hingegen die einzelnen Forscher von USI und ETH miteinander Kontakt auf. Professorin Sallusto hat einen Teil ihrer Labore nach Zürich verlegt. Professor Alimonti hingegen führt seine Forschung am IOR in Bellinzona, das der USI angegliedert ist, weiter.

Aber ist die Technische Hochschule ein schwieriger Partner, der seine enorme Kraft tendenziell zur Geltung bringt? «Nein - antwortet Pedrazzini. - Bei der Gestaltung und Verwaltung des Medizinstudiums stehen wir im Verhältnis 1 zu 1, da dieser Bereich auch für die ETH neu ist und gemeinsam aufgebaut werden muss. Auch die Akkreditierung des Studiums beim Bundesamt für Gesundheit muss natürlich in enger Zusammenarbeit erfolgen, damit es so gut wie möglich funktioniert. Die Bedingungen, die die ETH an uns stellt, sind zu Recht an Qualität und Ergebnisse geknüpft. Die einzige Voraussetzung, wenn wir sie so nennen wollen, betrifft die Sprache: Alle Abschlussexamen müssen, so verlangt die Technische Hochschule, auf Italienisch, aber auch auf Deutsch durchgeführt werden (das Gesetz sieht vor, dass sie in einer Landessprache durchgeführt werden). Die Vorlesungen hingegen werden weiterhin Englisch als „offizielle“ Sprache haben».

Warum hat sich die Technische Hochschule in ein solches Abenteuer gestürzt? Medizin lag dieser Art von universitärer Einrichtung fern. «Tatsächlich - antwortet Pedrazzini - investiert die Technische Hochschule massiv in Gesundheit im weitesten Sinne, zu der auch Biotechnologie, Roboter und so weiter gehören. Im Gegenteil, die ETH hat diesen Bereich als Priorität für das nächste Jahrzehnt definiert. Die Leiter der Technischen Hochschule haben in der Università della Svizzera italiana einen geeigneten Partner gefunden, um diese Aktivitäten auszubauen». Kurz gesagt, meint der Dekan, sieht die EHT das Tessin nicht nur seit heute als Chance.
«Die Technische Hochschule interessiert sich für diejenigen, die hochkompetitive und hochwertige Forschung betreiben - so Pedrazzini abschliessend. - Federica Sallusto und Andrea Alimonti fallen sicherlich darunter».