Fakultät für biomedizinische wissenschaften

Doktor honoris causa an Lino Guzzella, einen der «Väter» des Masters

Samstag, 31. Juli 2021 ca. 3 Minuten lesen In lingua italiana

Ein Ehrendoktor in Biomedizinischen Wissenschaften als Anerkennung für die massgebliche Rolle, die Lino Guzzella, ordentlicher Professor für Thermotronic an der Technischen Hochschule Zürich, in seiner Zeit als Präsident der ETH (von 2015 bis 2018) hatte, der eine starke betriebliche Bindung zur Università della Svizzera italiana aufbaute, die schliesslich die Einrichtung des Master-Studiengangs in Medizin im Tessin ermöglichte. Die Verleihung der Doktorwürde während der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der USI am vergangenen 8. Mai war auch Anlass, den langen und schwierigen Weg Revue passieren zu lassen, der zur Gründung der Fakultät für biomedizinische Wissenschaften in Lugano und Bellinzona führte. «Professor Guzzella – so Giovanni Pedrazzini, Dekan der Fakultät, während seiner „Laudatio“ – ist ein national und international höchst renommierter Wissenschaftler, vor allem im Bereich der ökokompatiblen Technologien. Während seiner Amtszeit als Präsident der ETH gelang es ihm, den Mythos zu entzaubern, eine eidgenössische technische Hochschule könne keinen eigenen Bachelor in Medizin haben, und darauf gelang es ihm – durch das Einvernehmen zwischen der ETH und der USI (insbesondere mit Professor Piero Martinoli) –, die Grundlagen für einen Master-Studiengang in Humanmedizin im Tessin zu schaffen.» 

Die erste Idee zur Gründung einer medizinischen Fakultät im Tessin stammt aus dem Jahr 2008, und durch einen Bericht der Kantonsregierung war eine solche Einrichtung an ein Partnerschaftsabkommen mit einer Schweizer Universität gebunden. «Obwohl ein Regierungsbeschluss im Jahr 2014 die rechtlichen Grundlagen für einen Master-Studiengang in Humanmedizin geliefert hatte – erinnert Pedrazzini –, schien keine der Schweizer Universitäten wirklich an der Unterstützung des Tessiner Projekts interessiert, und so bestand die Gefahr, das Projekt bereits im Keim zu ersticken. Die erste Hand streckte recht unerwartet Professor Eichler, der damalige Präsident der ETH aus, der in dem Tessiner Projekt die Möglichkeit zur Umsetzung eines gemeinschaftlichen Plans sah, was sicherlich auch durch das freundschaftliche Verhältnis mit Professor Martinoli begünstigt wurde. Schliesslich lag es 2015 an seinem Nachfolger Lino Guzzella, diese Idee voranzutreiben – so Pedrazzini abschliessend – und die Einrichtung eines Bachelors in Medizin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mit Determination und Intelligenz zu fördern: Eine absolute Neuheit in der Schweiz, die einer Änderung des Bundesrechts über die technischen Hochschulen und der keineswegs selbstverständlichen Genehmigung durch den Bundesrat bedurfte, worauf dann das Kooperationsabkommen mit der USI folgte.»

Auf Pedrazzinis Laudatio antwortete Professor Guzzella mit ebenso schmeichelhaften Worten: «Die USI ist ein noch junges, aber wichtiges Mitglied der Familie der Schweizer Universitäten. In den 25 Jahren seit ihrer Gründung hat sie bereits wichtige Beiträge geleistet, hat sich hervorragend in die kantonalen und nationalen Produktionsnetzwerke integriert und strahlt bereits heute in alle Welt aus. Die Wissenschaft der Medizin und der Daten ist mir ein besonderes Anliegen – so Guzzella weiter. – Es war eine ausgezeichnete Entscheidung der USI, sich auch auf diese beiden Themengebiete fokussieren und ich bin überzeugt, dass die Kombination dieser beiden Bereiche für die Zukunft grossartige Möglichkeiten bieten wird.»

(Auf dem Ti-Press Foto Lino Guzzella mit Boas Erez, dem Rektor der USI)

T.S.