kultur und gesundheit


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Fünfte Vorlesung des Kurses USI, Vittorio Gallese: «Dank Spiegelneuronen sehen wir mehr»


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Sonntag, 21. November 2021

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In lingua italiana


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von Paolo Rossi Castelli


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Man „sieht“ nicht nur mit den Augen. Kurz gesagt, wenn wir etwas oder jemanden vor uns umreissen und „betrachten“ möchten, kommen nicht nur die Sehbereiche des Gehirns ins Spiel. Viele andere Bereiche des Zentralnervensystems werden aktiviert, einige davon auch auf unerwartete Weise: Wenn wir beispielsweise eine Person sehen, die sich bewegt, werden in unserem Gehirn die Motoneurone „eingeschaltet“ - die das Signal an die Muskeln weiterleiten - auch wenn wir uns keinesfalls bewegen. Und wenn wir das Gesicht eines Menschen betrachten, der eine bestimmte Emotion (Wut, Glück oder anderes) fühlt, aktivieren wir dieselben Bereiche des Gehirns, die wir selbst verwenden würden, wenn wir diese Emotionen fühlen würden. All dies verleiht unserem „Sehen“ eine ganz andere Tiefe und Komplexität.

Es handelt sich um das System der Spiegelneuronen, das 1991 von einem Team der Universität Parma entdeckt und durch zahlreiche Studien nach und nach klarer gemacht wurde. Diese Studien haben unsere Vorstellung von Empathie, ästhetischem Sinn, Beobachtung und Vorstellungsvermögen in vielerlei Hinsicht revolutioniert: Grundlegende Elemente der Art und Weise, wie Menschen die Welt um sich herum wahrnehmen.

Über diese faszinierende Themen spricht man am 22. November während der fünften Vorlesung des Kurses „Kultur und Gesundheit” der Università della Svizzera italiana, in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Lugano und der IBSA Foundation für wissenschaftliche Forschung. Der Termin ist um 18 Uhr im Campus Est von Viganello (Lugano), in Via La Santa 1, mit freiem Eintritt, aber obligatorischer Covid-Zertifizierung. Eingeführt wird das Treffen von Enzo Grossi, Koordinator des Kurses und danach schaltet sich aus der Ferne Vittorio Gallese dazu, einer der Protagonisten der Entdeckung der Spiegelneuronen. Über das Thema unterhalten sich „in Präsenz“ der Künstler Michelangelo Pistoletto und Alain Kaelin, Direktor des Neurocentro della Svizzera italiana.

Wie gesagt, beeinträchtigen und erweitern die Spiegelneutronen die Wahrnehmung der Szenarien, in denen wir uns bewegen, was die Dinge jedoch erheblich kompliziert. War es aus evolutionärer Sicht wirklich notwendig, unsere Art zu Sehen so zu verbessern? Hätte ein einfacheres System nicht ausgereicht?

«Eine der wichtigsten Eigentümlichkeiten der menschlichen Spezies im Vergleich zu allen anderen Primaten - erklärt Ticino Scienza Professor Gallese - ist die wahre Besessenheit, die uns dazu bringt, uns mit der physischen Realität, in der wir leben nicht zufrieden zu geben. Aus dieser konstitutiven Unzufriedenheit mit der physischen Welt erwächst die Besessenheit, Parallelwelten zu schaffen: Die vom Menschen geschaffenen Bilderwelten, die vom Menschen erzählten Welten der Geschichten».

Helfen Sie uns bitte, besser zu verstehen...

«Die Neurowissenschaften erlauben es uns heute, zu behaupten, dass die Abgrenzung zwischen der realen und der imaginären (und imaginierten) Welt viel weniger klar ist, als man immer dachte. Wir können das sagen, weil wir entdeckt haben, dass Sehen und sich vorstellen, zu sehen, etwas tun oder sich vorstellen, es zu tun, Hören oder sich vorstellen, zu hören, die Aktivierung eines Teils der gleichen Gehirnkreise teilen. Diese doppelte Aktivierung kann als „neurale Wiederverwendung“ bezeichnet werden und ist besonders beim Menschen vorhanden».

Wie sind Sie zu diesen Überlegungen gekommen?

«Alles hat begonnen, als wir hier in der Universität Parma entdeckt haben, dass das motorische System des Gehirns viel mehr tut, als „nur“ Impulse an die Muskeln zu senden. Die ersten Forschungen an Makaken zeigten insbesondere, dass sich die Motoneuronen nicht nur aktivieren, wenn diese Tiere eine bestimmte Bewegung ausführen, sondern auch wenn der Makak jemand anderen beobachtet, der diese Bewegung ausführt. Es sind „Spiegelmechanismen“, die denen sehr ähnlich sind, die später auch beim Menschen in viel weiteren Bereichen erkannt wurden. Tatsächlich haben wir Bereiche des Gehirns gefunden, die durch „Simulation“ sogar symbolischer und kommunikativer Handlungen ins Spiel kommen, die von Personen ausgeführt werden, die sich vor uns befinden».

Kommen wir kurz auf die Bewegung zurück

«Die gespiegelte Antwort ist so stark, dass sie selbst angesichts einer einfachen Fotografie, die Bewegungen darstellt (zum Beispiel das Bild eines Athleten, der den Ball tritt) aktiviert wird, wie Messungen mit dem Elektroenzephalographen mit hoher Dichte gezeigt haben. Aber damit nicht genug: Man hat festgestellt, dass die Simulation dieser Handlung im Gehirn des Betrachters umso stärker ist je dynamischer das statische Bild ist (auch wenn das ein Widerspruch zu sein scheint...)».

Sie haben kurz zuvor auch andere Aspekte unseres „Sehens“ erwähnt...

«Ja, ähnliche Spiegelmechanismen gibt es auch im Bereich der Emotionen. Wir haben bewiesen, dass ein Mensch, wenn der das Gesicht einer Person betrachtet, die Ekel empfindet, den Bereich des Gehirns aktiviert, den er verwenden würde, wenn er selbst Ekel empfinden würde. Dieselbe Logik für den Tastsinn: Die Bereiche des Gehirns, die in Funktion treten, wenn mein Körper berührt wird (wie der zweite somatosensorische Bereich, der sich im Operculum parietale des Gehirns befindet), aktivieren sich auch, wenn ich sehe, dass der äquivalente Teile des Körpers eines anderen berührt wird».

Aber warum passiert das alles?

«Es ist nicht einfach, eine Antwort darauf zu geben. Auf jeden Fall habe ich, um die Steine dieses sehr komplexen Mosaiks zu verbinden, bereits im Jahr 2003 ein Modell vorgeschlagen, das ich als verkörperte Simulation (Embodied Simulation) definiert habe und das ich so zusammenfassen könnte: Dank der Aktivierung der „Spiegel“-Mechanismen sind die Menschen in der Lage, die Bedeutung vieler Handlungen, Emotionen und Gefühle anderer auf besondere Weise von innen heraus zu begreifen».

Und das verschafft uns einen zusätzlichen Vorteil...

«Unbedingt: Dank dieser Mechanismen erkennen wir indem was wir beobachten motorische Ziele und Absichten, Emotionen und Gefühle, ohne unbedingt den sprachlichen „Kodex“ anwenden zu müssen. So können wir diese viel genauer und intensiver erfassen. Es ist ein „antiker“, urtümlicher Mechanismus, der uns einem direkten Erfahrungskontakt öffnet, der über die Schranken des logischen Denkens hinaus geht».