FORTSCHRITTLICHE PROJEKTE

Der europäische Master
im Supercomputing wird auch
in Lugano angeboten

Dienstag, 15. Februar 2022 ca. 5 Minuten lesen In lingua italiana

Die USI und ETH Zürich nehmen zusammen mit dem Swiss National Supercomputing Centre an dem von der EU finanzierten Projekt zur Einrichtung eines Masterstudiengangs im High-Performance Computing teil
von Michela Perrone

 Im Herbst wird die Università della Svizzera italiana (USI) am ersten paneuropäischen Pilotprogramm für den Masterstudiengang «High-Performance Computing (HPC)» teilnehmen: ein wichtiges Projekt im Bereich der Hochleistungsrechner (grosse Computer zur Durchführung hochkomplexer Rechenvorgänge).

Der Masterstudiengang wurde im Rahmen von European High Performance Computing Joint Undertaking – einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Union, weiterer Länder (wie z. B. der Schweiz) und privater Partner – ins Leben gerufen. Wie man auf der Website von EuroHPC lesen kann, besteht das Ziel des Projekts darin, «ein Supercomputing-Ökosystem von Weltrang in Europa zu entwickeln».

Ernst-Jan Camiel Wit, Professor für Statistik und Datenwissenschaft an der USI, erklärt gegenüber Ticino Scienza: «Mit dem Ziel, ab 2022 vollständig finanzierte Masterstudiengänge in diesem strategisch wichtigen Bereich anzubieten, wählte der Europäische Rat ein Konsortium aus Universitäten und Industriepartnern aus – darunter auch die Università della Svizzera italiana –, das von der Universität Luxemburg geleitet wird. Das Konsortium trägt den Namen EUMaster4HPC und wird zunächst acht Universitäten umfassen – darunter, wie gesagt, auch die USI –, die entsprechende Abschlüsse verleihen dürfen.»

Die Initiative wird von der EU finanziert und an der USI durch das Institute of Computing und das Computer Systems Institute der Fakultät für Informatikwissenschaften unterstützt. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) und das Nationale Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz (Swiss National Supercomputing Centre, das von der ETH in Lugano betrieben wird) beteiligen sich als Universität bzw. als Geldgeber an dem Projekt. Die Technische Hochschule Zürich wird zudem einige Lehrveranstaltungen der USI in ihren Masterstudiengang «Rechnergestützte Wissenschaften» integrieren

Während die Lehrpläne zahlreicher Universitäten grundlegende Informatikkenntnisse und Programmiersprachen umfassen, zielt der HPC-Masterstudiengang darauf ab, einen Schritt weiterzugehen und den Studierenden vertiefte und flexible Kompetenzen zu vermitteln, die den Anforderungen eines sich schnell entwickelnden technologischen Ökosystems gerecht werden.
«Der Studiengang – erklären die Organisatoren – ist ausserdem modular aufgebaut, um die vollständige oder teilweise Integration einzelner Module in andere Masterprogramme zu ermöglichen.» Man ist davon überzeugt, dass die Verfügbarkeit von Datenwissenschaftlern mit Kompetenzen im High-Performance Computing ein Schlüsselfaktor für die digitale Transformation in Europa ist. Dies setzt selbstverständlich die Ausbildung hochqualifizierter und begabter Hochschulabsolventen voraus.

Es liegen 7 Millionen Euro auf dem Tisch, die für die Ausbildung von Studierenden in Bereichen wie Planung, Umsetzung, Betrieb und Nutzung von HPC und den damit verbundenen Technologien vorgesehen sind. Der nächste Schritt besteht in der Förderung des Wissenstransfers in die Industrie und die akademische Welt in verschiedenen strategischen Bereichen.

«Diese Initiative soll die Studierenden des Masterstudiengangs „Computational Science“ der USI unterstützen», erklärt Olaf Schenk, Professor für Wissenschaftliches Rechnen am Institute of Computing der USI und (zusammen mit Wit) Leiter des Masterstudiengangs «Computational Science» der USI. «Dank des europäischen Projekts „EUMaster4HPC“ können wir diesen Studentinnen und Studenten eine vollständige Übernahme der Kosten für Unterkunft, Studiengebühren, Mobilität, betriebliche Praktika usw. anbieten. Zudem erhalten unsere Masterstudierenden durch die Finanzierung Zugang zu einem europäischen Netzwerk erstklassiger Universitäten, die im Bereich der Informatik und Datenwissenschaft tätig sind.» 

Auf dem Programm steht ausserdem die Finanzierung der von der Università della Svizzera italiana in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz organisierten Summer School, die dieses Jahr über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte: vor allem Studierende der USI, der Technischen Hochschule Zürich, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Deutschland) und anderer europäischer und Schweizer Universitäten. 

 «Das Projekt „EUMaster4HPC“ gibt uns die Möglichkeit, den Sommerkurs im Studienplan der Teilnehmenden besser zu positionieren, sodass diese Leistungspunkte erwerben und Vorlesungen über die neuesten technologischen Fortschritte besuchen können», erklärt Michele De Lorenzi, Vizedirektor des Nationalen Hochleistungsrechenzentrums der Schweiz. «Das CSCS setzt sich für die laufende Weiterbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein, damit diese die Vorteile unserer computergestützten Forschungsinfrastruktur nutzen können (die in Lugano zur Verfügung stehenden Superrechner zählen zu den weltweit leistungsfähigsten, Anm. d. Red.).» 

Ernst-Jan Camiel Wit fügt hinzu: «Dem Konsortium anzugehören, ist für die USI, die zusammen mit der ETH die einzige an dem Projekt beteiligte Schweizer Universität ist, eine besondere Anerkennung. Ausserdem ist die Teilnahme an der Revolution im Bereich des Hochleistungsrechnens für die Schweiz und insbesondere das Tessin von strategischer Bedeutung. Es handelt sich um eine stark wachsende Branche mit dem Potenzial, weitere wirtschaftliche Aktivitäten in unsere Region zu locken.»
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(Auf dem Foto oben (von Loreta Daulte) einer der Supercomputer des Nationalen Hochleistungsrechenzentrums der Schweiz, in Lugano)

 

 

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